“The most dangerous kind of waste is the waste we do not recognize.” – Shigeo Shingo
"The Machine That Changed the World"
So haben J. Womack und seine Kollegen vom Massachusetts Institute das Phänomen Lean Management bezeichnet.
Lean Management ist ein ganzheitliches System bestehend aus Prinzipien, Denkansätzen Methoden und Werkzeugen. Lean Management basiert auf den Grundlagen des Toyota Systems das von Toyoda Sakichi (1894-1952) maßgeblich gestaltet wurde. Bei Lean steht das permanente Hinterfragen bestehender Strukturen, Tätigkeiten, Abläufe und Verhaltensweisen bzgl. ihres Wertebeitrages für den Kunden im Vordergrund.
Mit Lean Management liefern Sie ihren Kunden:
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Lean Management Prinzipien
Lean Produktion | Lean Entwicklung | Lean Administration
Lean Philosophie ist eine Philosophie die langfristig Ihrer Managemententscheidungen wird, selbst wenn dies zu Lasten Kurzfristiger Gewinnziele geht.
Ein weiteres zentrales Element der Lean Philosophie ist:
Die Menschen / Mitarbeiter sind der größte Vermögenswert eines Unternehmens!
Das beinhaltet sowohl Führungskräfte als auch alle anderen Mitarbeiter. Deshalb ist es nach der Lean Philosophie sehr wichtig in seine Mitarbeiter zu investieren, um diese entsprechend zu entwickeln.
Lean-Thinking hat als Hauptziel die Vermeidung von Verschwendung und der Konzentration auf das „Wertsteigernde“.
Das bedeutet:
Ziel 1: Ein Unternehmen erzielt mit dem geringst möglichen Einsatz von Personal Investitionen, Zeit Investitionen und Material die Kundenerwartung.
Ziel 2: Ein Unternehmen erzielt bei gegebenem Einsatz ein maximales Ergebnis (ein optimales Produkt für den Kunde).
Diese beiden Ziele können in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) abwechselnd angestrebt werden. Dies gilt für den gesamten Produktlebenszyklus und aller dafür benötigten Tätigkeiten die ein Unternehmen zu einem hervorragenden Unternehmen machen.
Was ist Kaizen?
Kaizen ist ein von Taiichi Ohno erfundenes Management-Konzept beruhend auf einer japanische Lebensart, welche dann vom Westen adaptiert wurde.
Kai = Veränderung
Zen = Zum Besseren
Der japanische Begriff „Kaizen" ist im japanischen Leben allgegenwärtig und bedeutet „Veränderung zum Besseren" und drückt das angeblich typische Streben der japanischen Menschen nach kontinuierlicher, unendlicher Verbesserung aus.
Kaizen ist wesentlicher Bestandteil der Lean Management Philosophie!
Damit ist Kaizen nicht als Methode zu verstehen, die bei Bedarf auf ein Problem angewendet werden kann. Kaizen ist vielmehr als prozessorientierte Denkweise im Sinne einer Geisteshaltung zu begreifen, die gleichzeitig Ziel und grundlegende Verhaltensweise im täglichen Arbeitsleben darstellt.
Aus diesem Grund ist Kaizen der Grundgedanke in vielen Unternehmen und Innovationsprogrammen. Damit Kaizen im Lean Management zur ständigen Verbesserung beiträgt müssen alle Mitarbeiter und Führungskräfte integriert werden. Dadurch ergeben sich viele kleine Verbesserungen, die in Summe großes bewirken.
Der Unterschied KVP Kaizen
Die einfache Antwort ist, es gibt keinen Unterschied. Denn, im Westen wurde Kaizen unter dem Namen Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) in vielen Unternehmen eingeführt. Hier erkennt man auch am Namen bereits, um was es geht: Kontinuierliche Verbesserung!
Wie funktioniert dann Kaizen und KVP?
Indem Unternehmen sich auf folgende Grundregeln fokussieren:
Kaizen & den Kontinuierlicher Verbesserungsprozess im Unternehmen umsetzen
Die Idee der ständigen Verbesserung aller Ressourcen geht Hand in Hand mit dem Deming Cycle: Plan-Do-Check-Act. Im Bemühen um ständige Qualitätsverbesserung werden eine Reihe von Methoden angewandt, die zur Fehleranalyse und zur Generierung von Veränderungsmaßnahmen geeignet sind.
Die Lean Management Bereiche in Unternehmen
Am Beispiel der Lean Management Philosophie und dem Gedanken des Lean Thinking ist sehr gut erkennbar, dass Lean Management nicht so einfach in Bereiche eingeteilt werden kann. Das liegt daran, dass der Lean Gedanke in allen Bereichen eines Unternehmens anwendbar ist. Denn, keine Verschwendung in Form von Zeit und Unproduktivität zu produzieren, aufgrund nicht gut gestalteter Prozesse, ist Ziel eines jeden Bereichs.
Weshalb dann der Fokus auf Produktion und Entwicklung?
Das liegt an der Komplexität der Prozesse und der Menge an Stellgrößen, die in der Produktion und der Entwicklung beeinflussbar sind. Hier sind die Lean Werkzeuge wie Poka Yoke die perfekte Methode, um Verschwendung aufzudecken und nachhaltig auszubessern. Das gestaltet Produktionsprozesse und Entwicklungsprozesse effizienter und effektiver.
Lean Management Produktion
Heute versteht man unter Lean Management Produktion bzw. schlanker Produktion die aus Japan stammende Unternehmensphilosophie. Dabei geht diese bis ins kleinste Detail durch Weglassen aller überflüssigen Arbeitsgänge in der Produktion, unter der Berücksichtigung der Lean Produktion Prinzipien.
Die Merkmale der Lean Produktion sind:
Total Production Maintenance (TPM)
Herausforderungen für die Produktion in Deutschland reichen von unzureichenden Rüstzeiten, über Maschinenausfälle und zu langen Maschinenstillständen bis hin zur nicht Kosteneffektiven Produktion. Diese Probleme direkt und gesamtheitlich anzugehen ist das Ziel von Total Production Maintenance.
Vor dem Hintergrund des heutigen Produktions- und Kostendrucks steigen die Anforderungen, teure und komplexe Produktionsanlagen effizienter zu betreiben.
Wie funktioniert Total Production maintenance (TPM)?
Total Production Maintenance steht für eine ständige Verbesserung der Produktionsstränge. Das TPM Konzept sieht dazu eine Neuverteilung der Verantwortlichkeiten zur Instandhaltung, Wartung, Pflege und Reparatur vor. Die Neuverteilung bringt dadurch das Wissen und die Kompetenz mit der Verantwortung über die Anlagen zusammen. Mitarbeiten verfügen somit über die notwendigen Informationen und Qualifikationen sich um den Produktionsstrang zu kümmern. Damit nimmt das TPM Konzept alle Mitarbeiter in die Verantwortung die Maschinen in Stand zu halten und erhöht damit Maschinen- und Anlagenverfügbarkeit.
Hierfür ist die Zusammenarbeit zwischen Instandhaltung und Produktion von entscheidender Bedeutung. Durch intelligente vorausschauende Maßnahmen kann das Kapazitätsangebot erheblich vergrößert werden.
Das Konzept des TPM ist als Prozessinnovationen zu sehen. Es geht um eine Optimierung der Fertigungsprozesse durch Innovationen in den Instandhaltungsprozessen.
Zu den Grundlagen der Instandhaltung gehört die Kenntnis über die bedeutenden Störquellen im Fertigungsprozess:
Grundlagen für das Entstehen anlagebedingter Störungen ist die Erkenntnis, dass jede Anlage über einen spezifischen Abnutzungsvorrat verfügt, der in einer bestimmten Zeit aufgebraucht ist.
Quality Apps | Zertifikate
Lean Management in der Entwicklung bringt viele Herausforderungen mit sich, für Unternehmen die Lean auch im Entwicklungsprozess einsetzen wollen. Da hier anders als in der Produktion und Logistik Arbeits- Schrittzyklen deutlich länger sind. Dazu ist auch das Umfeld ein anderes. In der Entwicklung sind viele Arbeitsschritte durch Kreativität bestimmt. Dagegen sind in der Produktion viele kurze wiederholbare Arbeitsschritte zu finden.
Damit diese Herausforderungen überwunden werden können, liegt der Fokus bei Lean Management Entwicklung liegt auf dem Erreichen der gesteckten Time to Market und Kostenziele. Dabei immer im Spannungsfeld, mit der effizienten Erfüllung der Innovationsanforderungen der Kunden.
Mit Vorgaben der Unternehmensführung kann Lean Management in anspruchsvollen Entwicklungsprojekten zur Gestaltung von Neuprodukten und deren wertschöpfungsorientierten Realisierung verwendet werden.
Lean Administration
Was ist Lean Administration? Bei der Lean Administration liegt der Fokus auf demselben Prinzip wie auch Lean Produktion und Lean Entwicklung - Eliminieren von Verschwendung für mehr Flexibilität.
Für die Vermeidung von Verschwendung im Büro können Werkzeuge wie 5A / 5S verwendet werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Lean Administration, ist das Entwickeln von Mitarbeitern. Mitarbeiter bilden in jedem Bereich eines Unternehmens die Grundlage für die Wertschöpfung. Deshalb sollten Sie auch im Administrativen Bereich nicht die Entwicklung von Mitarbeitern vernachlässigen.
Als wichtige Kriterien für „Lean-Unternehmen“ gelten optimierte Abläufe, fertigungs- und funktionsfähige Produkte, Prozesse mit jeweils niedriger Fehleranfälligkeit und engagierten Mitarbeiter.
Die Verschwendung, die vermieden werden soll zeigt sich z.B. in Überproduktion (Produziere genau das, was gebraucht wird, dann, wenn es gebraucht wird), in Beständen (Reduziere Materialbestände zwischen allen Arbeitsschritten), in unnötigen Transport (Vermeide Umschichten, unnötiges Tragen, Transportieren von Teilen), in unnötiger Wartezeit (Vermeide Zeitverschwendung), in den Herstellungsprozess (Vermeide Stillstandszeit, lange Rüstzeit, umständliche Techniken, unnötigen Energieverbrauch), in unnötigen Bewegung (Vermeide unnötige Bewegung im Arbeitsprozess und bei der Fehlerhandhabung) und in vermeidbaren Fehler (ein unbrauchbares Teil verursacht doppelten Aufwand und Kosten).
Diese Beispiele umfassen im Prinzip alles, was nicht direkt zur Wertschöpfung beiträgt. Deshalb besteht der Grundgedanke des Lean Thinking darauf, dass alle Abläufe im Unternehmen auf ihren Beitrag zur Wertschöpfung untersucht und gegebenenfalls verbessert werden. Dabei sollen die Mitarbeiter, die Produkte und der Produktions- und Administrationsprozess harmonisch aufeinander abgestimmt sein.
Lean Management Prinzipien
Lean Produktion | Lean Entwicklung | Lean Administration
Für ein erfolgreiches Lean Management Programm ist es für Unternehmen notwendig einen umfassenden Werkzzeugkasten zu besitzen. Dazu gehören essentielle Methoden und Werzeuge wie Hoshin Kanri, die Wertstromanalyse, die Kanban Methode oder auch das Ishikawa, wie auch weitere aus den Bereichen Six Sigma und Qualität.
Hoshin Kanri / Management by Policy / Policy Deployment ist ein unternehmensumfassendes Planungs- und Steuerungssystem, Hoshin Kanri bedeutet im Japanischen:
Ho= Methode oder Formular
Shin= Kompass
Kanri= Management oder Steuerung
Der Begriff Hoshin Kanri steht für einen "strukturierten Strategieentwicklungs- und Realisierungsprozess". Hoshin Kanri gibt im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses eine klare Richtung (Hoshin) und einen Umsetzungsplan (Kanri) vor. Als Methode dient die sogenannte X-Matrix oder Deployment-Matrix.
Die Maschinenrüstzeit in Fertigungsprozessen ist eine wesentliche Ursache für das Auseinanderklaffen der Durchlaufzeit und der tatsächlichen wertschöpfenden Bearbeitungszeit der Werkstücke. Shigeo Shingo hat innerhalb des Toyota Produktionssystems Methoden zur Reduzierung von Rüstzeiten auf wenige Minuten entwickelt.
Single Minute Exchange of Dies (SMED) ist die Methode zur signifikanten Reduzierung des Zeitbedarfs für das Ein- und/oder Umrüsten einer Anlage.
Mittels Videoaufzeichnungen werden typische Rüstvorgänge aufgezeichnet, gemeinsam mit den Bedienern ausgewertet und daraus Aktivitätenpläne entwickelt und umgesetzt. So werden die Stillstandszeiten vom letzten guten Stück des alten Auftrags bis zum ersten guten Stück des neuen Auftrags nachhaltig minimiert, um Losgrößen kostenneutral reduzieren zu können.
Kanban als Lean Management Werkzeug ist ein Teil des Just in Time Konzeptes.
Kanban ermöglicht es das Pull-Prinzip über einfache und direkte Kommunikation umzusetzen. Dabei strebt man in der Serienfertigung in den einzelnen Werkstätten niedrige Lagerbestände an. Kurze Durchlaufzeiten und garantierte Termineinhaltung sind übergeordnete Ziele. Zu diesem Zweck wird die Fertigung in selbststeuernde Regelkreise (nach dem Warenhausprinzip) unterteilt.
Mit Hilfe von so genannten Kanbans (japanisch für: Schild/ Karte) löst der jeweilige Verbraucher nach dem Hol- Pull Prinzip einen Auftrag, mit einer meistens vordefinierten Menge aus. Die Menge ist meist auf Grund der Taktzeit und der Wiederbeschaffungszeit festgelegt. Heutzutage werden immer häufiger die realen Karten durch Virtuelle auf PC-Monitoren ersetzt (E-Kanban).
Die Wertstromanalyse betrachtet die Wertschöpfung vom Endprodukt bis zum Lieferanten. Dabei werden wertschöpfende und nicht wertschöpfende Tätigkeiten und Prozesse identifiziert. Danach wird ein Ablauf entwickelt, der frei ist von nicht wertschöpfenden Aktivitäten. Die Wertstromanalyse visualisiert die Abläufe und ermöglicht die effektive Unternehmenskommunikation.
Oder auch Integrierte Managementsysteme ist die Verheiratung von mehreren (zertifizierbaren) Managementsystemen unter einem Dach. Bei der Umsetzung empfehlen wir den Weg der (1) Konzeption (Bestandsaufnahme, Unterlagensichtung, etc.), (2) Analyse (Soll – Ist- Vergleich, Interne Vorschriften, Gesetze, etc.), (3) Integrationsmatrix oder Redundanzmatrix erstellen und anschließend (4) Umsetzung.
Kaizen unterteilt die Kunden in interne und externe Kunden. Der externe Kunde ist der Endverbraucher, der interne Kunde ist eine Zweigstelle im Betrieb. Wenn also Stelle A ein Produkt herstellt, das in Stelle B weiterverarbeitet werden muss, so ist Stelle B der interne Kunde. Falls Stelle B (interner Kunde) Mängel am Produkt erkennt, so teilt man es Stelle A mit, um Folgefehler zu vermeiden. Häufig treten Probleme eben an diesen Schnittstellen im Unternehmen auf. Also versucht man dort anzusetzen, um die Ziele des Kaizen – Qualitätssicherung/-steigerung, Kundenzufriedenheit und Kostensenkung durch die Mitarbeiter – umzusetzen.
Der Begriff Just in Sequence (JIS) stammt aus der Logistik. Man spricht von JIS, wenn Teile zu dem Zeitpunkt, zu dem sie verbaut werden sollen, durch einen externen Lieferanten in der richtigen Reihenfolge (sequenzgerecht) angeliefert werden. JIS wird vor allem in der Autoindustrie eingesetzt. Die Vorlaufzeit beträgt etwa 90 Minuten. Zur Steuerung von JIS werden Sequence-Inlining-Systeme eingesetzt. JIS ist eine Steigerung von Just in time.