Revision der ISO 50001 | Die Änderungen im Überblick

Revision der ISO 50001 | Die Änderungen im Überblick

Revision der ISO 50001:2017 und was sie bedeutet.

Es ist bereits bekannt, dass voraussichtlich eine neue Version der ISO 50001 im Januar 2019 veröffentlicht wird.

Der Entwurf dazu ist bereits seit dem September 2017 verfügbar.

Dadurch ergeben sich bei jeder Veränderung in der Normenlandschaft, wie zum Beispiel der Revision der der ISO 9001:2015 im Jahr 2016, verschiedene Fragen, auf die eine Antwort gefunden werden muss.


Diese Fragen sind:

  • Welche Veränderungen im Bereich der Energiemanagementsysteme kommen auf die Unternehmen zu?
  • Warum ist diese Veränderung speziell für die Zulieferindustrie im Automotive Umfeld so wichtig?

In diesem Artikel fassen wir für sie die wesentlichen Änderungen der Revision, kurz zusammen und gehen auf die Auswirkungen speziell auch für die Automotiv Branche ein.

Hintergrund zur Revision der ISO 50001

Pünktlich zu ihrem fünften Geburtstag, entsprechend dem Lebenszyklus einer fast jeden Norm, fiel der Startschuss für die Revision der ISO 50001.

Seitdem arbeiten sich Experten aus rund 30 Ländern unter dem Vorsitz der ISO also der International Organization for Standardization durch den Text der ISO 50001.

Hierbei stets auf der Suche nach Passagen und Inhalten, die man Verbessern muss. Das Ergebnis der bisherigen Sitzungen ist der seit September 2017 stehende Entwurf der DIN EN ISO 50001.

 

 

Revision DIN EN ISO 50001:2017

 

Umstellung auf die High-Level-Structure

Dass sich die ISO 50001:2019 strukturell massiv von der ISO 50001:2011 unterscheiden wird, ist mit der Veröffentlichung der Revision 2017 bestätigt.

Sie richtet sich in Zukunft wie die anderen großen Managementsystem-Normen ISO 9001, ISO 14001 etc. an der High Level Structure (HLS) aus.

Dafür haben die ISO-Direktiven eine einheitliche Struktur für den Aufbau der Grundanforderungen an Managementsystem-Normen entwickelt.

 

ISO 50001:2011 Revision ISO 50001:2017 (HLS)
1 Anwendungsbereich 1 Anwendungsbereich
2 Normative Verweisungen 2 Normative Verweisungen
3 Begriffe 3 Begriffe
4 Anforderungen an ein Energiemanagementsystem 4 Kontext der Organisation
4.1 Allgemeine Anforderungen 5 Führung
4.2 Verantwortung des Managements 6 Planung
4.3 Energiepolitik 7 Unterstützung
4.4 Energieplanung 8 Betrieb
4.5 Einführung und Umsetzung 9 Bewertung der Leistung
4.6 Überprüfung 10 Verbesserung
4.7 Managementbewertung  

Ziel dabei ist es die Integration der unterschiedlichen Anforderungen in ein gemeinsam geführtes Managementsystem zu erleichtern.

Die 5 wichtigsten - weiteren inhaltlichen Veränderungen der Revision DIN EN ISO 50001:2017

Da es einige Inhaltliche Veränderungen gab, listen wir die 5 wichtigsten für sie auf.

1. Kontext der Organisation:

Die Organisation muss externe oder interne Themen identifizieren, die die Fähigkeit des Energiemanagementsystems (EnMS) beeinflussen.

Somit tragen sie dann dazu bei, die energetische Leistung zu verbessern.

Ebenso muss die Organisation die für das EnMS relevanten interessierten Parteien sowie deren Anforderungen bestimmen.

2. Stärkere Verpflichtung des Top-Managements:

Bisher lautete die Forderung an das Top Management lediglich: Sicherstellen, dass zentrale Aktivitäten zum Aufbau des EnMS stattfinden.

Zukünftig wird das Top-Management für die Wirksamkeit des EnMS direkt die Verantwortung tragen und muss dies mit in die Unternehmensstrategie integrieren.

Des Weiteren muss es sicherstellen, dass die Anforderungen des EnMS in die Geschäftsprozesse und in die bestehenden Verbesserungsregelkreise integrierte werden.

3. Methodenbasierte Vorgehensweise zur kontinuierlichen Verbesserung:

Die revidierte ISO 50001 fokussiert die kontinuierliche Verbesserung stärker als die Version von 2011.

Ziele und Aktionspläne müssen wesentliche Energieeinsätze beachten und Methoden zur Verifizierung erreichter Effizienzverbesserungen berücksichtigen.

Die kontinuierliche Verbesserung der energetischen Leistung beweist eine Organisation durch Messungen und durch ihre Monitoring-Aktivitäten.

4. Risikobasiertes Denken:

Risiken und Chancen muss man ermitteln und bewerten für die Fähigkeit des Energiemanagementsystems und auch um die energetische Leistung zu verbessern.

Maßnahmen zur Reduzierung erkannter Risiken sowie Nutzung der Chancen muss man dann umsetzten und auf Wirksamkeit hin überprüfen.

5. Anforderungen an Ziele, Kennzahlen und Managementbewertung:

Die Anforderungen an die Energieleistungskennzahlen (EnPI), sowie der Energetischen Ausgangsbasis (EnB) wurden nicht verändert.

Allerdings die Anforderungen an die Planung von Energiezielen schon.

Die Unternehmensziele bzgl. der Energieeffizienz müssen auf die relevanten Funktionen und Ebenen der Organisation heruntergebrochen werden.

Auswirkungen in der Automotive Branche

Die kundenspezifischen Anforderungen an die Zulieferindustrie im Automotive-Umfeld entwickeln sich rasch weiter. Dabei sind auch Themen wie die Automotive Core Tools sehr wichtig.

Alle Namenhaften Hersteller schulen ihr Personal mit einem Corporate Responsibility Seminar wie dem ISO 50001 Internen Auditor für Energiemanagement.

Des Weiteren veröffentlichen sie mittlerweile jährliche Umweltberichte, in denen neben den spezifischen Umweltthemen (Emission und Immission) auch das Thema Energieeffizienz der gesamten Wertschöpfungskette berücksichtigt werden.

Die Erfahrung aus der eigenen Praxis zeigen uns, dass der Trend zu Umwelt- und Energiemanagement weiter bestand haben wird und sich die kundenspezifischen Anforderungen der OEM’s an Ihre Zulieferer in diesem Bereich in den kommenden Jahren verändern wird.

Zertifizierte Umweltmanagementsysteme nach DIN EN ISO 14001 sind schon einige Zeit Standardanforderungen an Zulieferbetriebe und wir gehen davon aus, dass dies in Zukunft auch für Energiemanagementsysteme gelten wird.

Das kommt daher, dass der Stellenwert der Energieeffizienz auch in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich zugenommen hat.

Dies ist ein gewichtiges Argument der OEM im Hinblick auf Ihre Kundenorientierung und immer stärker werdende Verantwortung als Unternehmen in der Gesellschaft.

Wenn Sie mehr über die Inhalte der Revision DIN EN ISO 50001:2019 (Entwurf 2017) erfahren wollen können Sie gerne mehr auf der Seite der TQU-Group erfahren, oder kontaktieren Sie uns einfach.


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